Montag, 7. Februar 2011

Wochenendbesuch

Wir haben es endlich geschafft. Markus und ich waren am letzten Wochenende zu Besuch in Tampere, um unsere ehemaligen Tutoren zu treffen und die neu aufgebaute Sauna zu besuchen. Gesagt getan...
Wir kamen um etwa halb eins in der Innenstadt an und mussten uns erst einmal beschäftigen, bis wir um 4 ins Hotel einchecken konnten. Wir machten also erst einmal einen Stadtbummel und einige Besorgungen, bevor wir dann unsere Sachen im Zimmer abladen konnten. Danach gings direkt erst mal in die Sauna, durch den wunderbar verschneiten Birkenwald. Die Seen rund um Tampere und warscheinlich in Finnland allgemein waren komplett eingefrohren und mit Schnee bedeckt. Wüssten wir es nicht besser, könnte man meinen es wären riesige Ebenen zwischen einzelnen Bauminseln. Eine Schneewüste in klein...

 Wir konnten schon von weitem die Saunagänger auf dem Weg aus der Hütte zum See sehen. Es war also fast sicher... wir würden Eisbaden gehen :) Ein bischen komisch fühlt sich das schon an, vor allem wenn man in Erinnerung hat, wie kalt das Wasser damals vor 2 Jahren war. Sage und schreibe 1°C zeigte das Thermometer an der Sauna an. Die Lufttemperatur lag bei etwa -2°C und in der Sauna hatte es glaube ich 75°C . Hmm da wären wir bei 74°C Unterschied... verdammt is das viel. Aber so war der Plan uns so würden wir das auch durchziehen. Die neue Sauna ist wirklich einen Besuch wert und kann sich sehen lassen. Der Saunaraum wurde etwas vergrößert und auch die Umkleiden sind etwas größer als zuvor. Im allgemeinen ist das ganze einfach großzügiger und besser organisiert als das alte Gebäude. Und dann war es soweit... waaaaaahhhhhh.... Eiswasser wir kommen... Schnell rein - um die Stange rumgezogen - schnell wieder raus... oh man is das kalt... aber wenn man dann draussen steht fühlt es sich verdammt gut an. Mit der Badehose und der Pipa mitten im verschneiten Finnland... haha echt bekloppt. Eine Bekannte von Minna meinte am nächsten Tag "Es kommt einem vor als ob man ein bischen mehr über das Leben erfahren hat". Ist vieleicht etwas überzogen, aber ich finde die Beschreibung trotzdem ganz cool und irgendwie schon auch passend. Die obligatorische Makkara zwischendurch schmeckte wie immer göttlich und der übliche finnische Senf tat sein übriges. Den müssen wir auch noch nach Deutschland importieren ;)

Nach der Sauna gings dann zu Fuß ins O`Connels. Da konnten wir noch was essen, gemütlich was trinken und über alte Zeiten reden. Da wir irgendwie doch nen anstrengenden Tag hatten, gings auch wieder zeitig zurück ins Hotel.

Für den nächsten Tag war ein kleiner Ausflug zum Pyynikki-Turm geplant um dort leckere Donuts zu essen. Nachdem wir dort in idyllischer Athmospere unseren Kaffe geschlürft und Munkkis gegessen hatten machten wir einen Abstecher zum Ufer um uns den Park und den verschneiten See anzuschauen. Es wurde uns auf jeden Fall klar, dass Langlauf hier eine hohe Rangordnung hat und überall betrieben werden kann. Fast überall trifft man auf gespurte Loipen.
Da wir am Vortag keine Bilder von unserer Badeaktion machen konnten, beschlossen wir, das heute nachzuholen. Also gings wieder zur Sauna und wir holten das versäumte nach. Nebenbei konnten wir uns natürlich wieder richtig schön tiefenentspannen. Um 6 waren wir dann mit Minna im Cafe Europa verabredet. Wir fragten uns natürlich ob sie sich verändert hatte oder ob wir uns verändert hatten... Aber nachdem wir uns alle absolut problemlos wiedererkannten kamen wir zu dem Schluss, dass es nicht so wild sein konnte. Es war wirklich sehr nett zu hören was sie so in der Zwischenzeit erlebt hatte. Später wechselten wir die Location und trafen uns mit einer Mittbewohnerin von Minna in einem kleinen Cafe. Leider bin ich mir beim Namen nicht mehr so sicher, aber ich glaube es hieß Valu oder so. Es stellte sich heraus, dass sie eine ganz angenehme Person war die einmal mehr die finnischen Klischees über den haufen warf und wirklich offen und lustig auftrat.

Wir tranken noch unsere Bier leer und wechselten dann wieder den Ort um uns im 931 mit Luis und Niina zu treffen. Jetzt hatten wir also wirklich alle zusammen, die die Zeit aufbringen konnten um sich mit uns zu treffen. Es war eine wirklich nette Runde und wir hörten Erfahrungen aus New York, London, Paris und Südamerika. Natürlich gab es auch ein Gruppenfoto, auf dem wieder alle vereint waren. Einziger Wermutstropfen war, dass Outi leider in Helsinki arbeiten musste und nicht mit dabei sein konnte. Vieleicht klappt es dann eben das nächste mal. Nach einer Weile gings dann zur letzten Station - Ruma. Auch dort lernten wir wieder jemand neues kennen. Einen Bekannten von Luis. Wir redeten über Gitarren, Bässe und verschiedene Zeitungsartikel, die mehr oder weniger lustig waren. Nach guter alter Ruma-Manier gabs auch wieder Long-Island-Icetea in der Vase und gute Musik zum Tanzen und Spass haben. Um 4 war dann wieder Feierabend... naja zumindest in der Disco.
Auf dem Heimweg kamen wir dann noch an zwei Finninen vorbei, die dringend unsere Hilfe benötigten :D Eine von beiden konnte sich wirklich nicht mehr auf den Beinen halten und musste fast schon nach Hause getragen werden. Wirklich übel. Leider kommt es gar nicht soweit. Die Betrunkene, ich glaube ihr Name war Marianna, wollte dann doch noch unbedingt eine Pizza holen und so landeten wir in einer Dönerbude. Lustigerweise lief uns dort der Freund von Niina über den weg, der warscheinlich genauso überrascht war dass wir ihn noch kennen, wie wir. Ist halt doch ein Dorf... 
Dann noch mit der anderen zum Rathausplatz laufen und King of the Hill spielen und heim ins Hotel. Nach einer kurzen Nacht gings dann auch schon wieder heim... "MoiMoi Tampere..." um es in Markus Worten zu sagen bis zum nächsten mal.

Mittwoch, 31. Dezember 2008

London

Alles lief glatt bei der Ankunft. Das einzige Problem war dass ich mein Gepäck erst unglaublich spät, nämlich um 1.30Uhr bekommen hab. Dann musste ich noch ca. 1,5 Stunden mit dem Bus in die Stadt fahren und weils so spät war und der Bus nich mehr alle Stationen angefahren hat, dann noch 20 min laufen. Naja also bin ich dann morgens irgendwann im Hostel angekommen und konnte dann ganze 4,5 Stunden schlafen, weil ich um 10 schon wieder ausgecheckt haben sollte. Alles etwas stressig, aber ging schon irgendwie..
Am nächsten Tag bin ich dann in der Stadt etwas rumgelaufen. Es hat ewig gedauert bis ich einen Platz gefunden hab an dem ich meinen Rucksack abgeben konnte. Hat auch gleich wieder 6,50 Pfund gekostet..
Dann bin ich einfach mal los und auch was Essen.. komischerweise bin ich dann promt in little Germany. An der Promenade viele Stände mit Wurst, Stollen, Kassler und was weiß ich noch alles. Gibt’s doch nich. Naja ich finde auch was das nich „deutsch“ is, und ess dann das. Vorbei am London Eye und so weiter laufe ich alles erst mal zum BigBen und Westminster Abbey. Dann weiter bis Buckingham Palace, was wie ich finde sehr unspektakulär is … Im Park gibt’s fast Handzahme Eichhörnchen. Danach beschließe ich wieder zum Bahnhof Charing Cross zu laufen um mich dort mit Dan zu treffen. Klappt alles wunderbar. Wir holen mein Gepäck und fahren zu ihm nach Hause. Dort lerne ich dann seinen Dad kennen und kann endlich duschen. Danach geht’s schon wieder in die Stadt, weil sich Dan mit seinen alten Schulfreunden trift und Curry essen gehen. Ich darf mit. Alles sehr cool, nette Leute. Zuerst bisl quatschen in nem Pub und dann zu Fuß zu dem Restaurant. Was ich sehr lustig fand is daß sogar die Einheimischen mit ner Karte unterwegs sind. Sonst findet man da halt auch nix. Is eben doch ne große Stadt. Schliesslich gefunden bekommen wir ein gutes Chicken Tikka Masala, was erheblich schärfer ist als normalerweise (laut Dan :D )das einzige was ich komisch fand is, dass man nicht so viel Reis bekommt wie man möchte… schad, wär nötig gewesen. Gut fande ich daß es ein Restaurant war in dem jeder seine eigenen Getränke mitbringen muss. Is eigentlich nich schlecht. Ein sehr stranger Abend, aber naja…. dann gings noch bisl zu Fuß durch die Stadt und auch über die Tower Bridge. Um 12 sind wir dann aber doch mit dem Zug heim gefahren, weil später kaum noch einer fährt. Dan wohnt auch 15 min Bahnstrecke außerhalb der Stadt. Die Haltestelle is Catfordbridge, Richtung Hayes. Bei ihm Zuhause haben wir dann noch bisl Ferngesehen und ich konnte ne total verstrahlte britische Serie anschauen. Hab leider den Namen vergessen.

Am nächsten Tag fahre ich um 11 oder so in die Stadt. Mit Dan habe ich abgemacht dass wir uns später im Tate Modern treffen. Ich schaue mir zu erst nen Markt an, den ich zufällig finde und kaufe mir dort auch erst mal n Frühstück, sehr lecker. Dann geht mein Weg weiter zur Towerbridge, um ein wichtiges Touristenbild zu machen. Danach beschliesse ich mir den Tower of London anzuschauen, was ein nichtgerade billiges Unterfangen is und mich 16,50 Pfund kostet. Naja allerdings is das ding auch echt groß und man kann bisl was anschauen. Die verschiedenen Ausstellungen sind ganz nett und die Burg an sich is echt schön. Nachdem ich das gesehen habe mache ich mich auf den Weg zum Tate Modern, vorbei an der St.Pauls Kathedrale. Das Museum is echt gut, ich kann leider nich alles anschauen, weil es schon zu spät ist und die dort um 18.00 die Tore schliessen. Da das Museum aber kostenlos is, macht das ja nichts. Dort habe ich endlich mal n paar Werke von Beuys gesehen und als sehr merkwürdig empfunden. Nur eins fand ich lustig. Das Stück hiess „Das Rudel“. Auch 2 Bilder von Max Ernst sind in einer Ausstellung enthalten, was ich sehr erfreulich fand. Ich schlenderte dann noch ein wenig weiter durch die Stadt, da Dan schon früher nach Hause musste wegen der in seiner Familie traditionellen Weihnachtsparty. Ich hab mir also so noch bisl die Stadt angesehen und bin dann in einen kleinen Laden mit mexikanischem Essen. Sowas wie Subway, so sah es aus…
Der Borrito dort war allerdings echt gut, und auch wirklich sättigend. Gegen neun bin ich dann auch mit dem Zug nach Cadford gefahren um dann dort noch nach ner Kneipe zu suchen, in der ich n Bier trinken kann. Das Ergebniss fiel nich gerade spitze aus. Erstmal haben fast alle Kneipen um die zeit 10-11 schon so gut wie zu und dann sind um die Zeit auch alle betrunken. Super. Naja ich bin dann in ne Kneipe rein, die halt noch offen hatte. Kurz nachdem ich das Bier bestellt hab hab ich mir aber auch schon wieder gewünscht nich reingegangen zu sein. Mein Gott, so ein Publikum… Als ich rein bin wahren noch einige junge Leute drin, die aber dann nachdem ich mein Bier hatte alle verschwunden waren… scheisse, nur noch alte Betrunkene … Naja und dann genauer betrachtet is die Einrichtung auch erbärmlich. Blinkende Lichtschlangen an der Wand, ohne irgend eine Ordnung, aufgeschlitzte Sitze … Runtergekommen halt. Keine Ahnung, aber ich hab nachdem ich mein Bier getrunken hab gemacht dass ich da wieder raus komm… grausig. Dann komme ich zu Dan nachhause und höre erst mal alle singen. Wow. Die Party is noch im Gange. Da ich kein Geld mehr auf dem Handy hab konnte ich mich nich ankündigen und platz halt dann so rein. Ich unterhalte mich mit verschiedenen Freunden der Familie, die alle schon leicht angeschwipst sind. Is Echt lustig, auch wenn es manchmal schon viel Konzentration kostet alles zu verstehen. Ich glaube aber dass ich besser werde. Ausserdem bekomm ich auch von den Weihnachtsdelikatessen zu kosten, die Dans Mutter dort vorbereitet hat. Alles sehr lecker kann ich nur sagen. Am Schluss sitzen wir alle im Wohnzimmer und unterhalten uns. Ich kann mir n Grinsen nich verkneifen, denn so erleb ich London sicher nich nochmal. Das Gespräch is auf jeden Fall sehr lustig und ich ünterhalte mich mit Dans Tante und seiner Mutter. Immerhin weiss ich jetzt dass der Mann der die Liverpool Kathedrale entworfen hat, auch für die Telefonhäuschen (die roten) verantwortlich is :D sehr gut.
Dann ins Bett und am nächsten morgen zum Flughafen…. Das wars