Montag, 3. November 2008

St.Petersburg

Der Trip ging Donnerstagmorgen um 6.00 los. Dann nach einer 11 stündigen Busfahrt kahmen wir geschafft im Hostel „Pifagor“in St.Petersburg Mitte an. An der Grenze gab es zum Glück keine Schwierigkeiten oder Verzögerungen. Allerdings muss man an 4 Checkpoints anhalten, wo an jedem der Pass kontrolliert wird. Nachdem wir feststellen mussten dass die Betten kaum sowas wie eine Matratze haben sondern eher eine Decke als Unterlage dient richteten wir uns so gut es ging ein. Nachdem ich entschlossen hatte nicht am Russischen Dinner teilzunehmen gingen wir zusammen los um Geld zu wechseln und ein anderes Restaurant zu suchen. Wir fanden auch ein Pub in dem wir uns gutes Essen schmecken ließen. Das Essen war recht günstig aber das Bier leider nicht.

Am nächsten Tag stand ein Trip zum Catherine`s Palace auf dem Programm. Dort erfuhren wir mehr über die russischen Herrscher und deren Hintergründe sowie Verhältnisse zueinander. Auch welche Geschmäcker sie hatten und wie sich das auf das Interieur des Schlosses ausgewirkt hat konnten wir hier erfahren. Dank dem sehr guten Guide den wir später noch mal wieder treffen sollten, und der im Vergleich zur restlichen Bevölkerung extrem gutes Englisch gesprochen hat, konnten wir hier echt viele Informationen mitnehmen. Danach ging es wieder zurück in die Stadt, denn das Schloss liegt außerhalb in einem Ort der Pushkin heißt und ca. 30min Fahrzeit von der Stadt weg liegt. Dort wurden wir dann durch die „Cathedral on the spilled blood“ ,erbaut 1883 – 1912, geführt, welche sich als superschön herausstellte. Die komplette Kirche ist innen mit Mosaiken bestückt, wie sonst nur bemalt wird. Wenn ich mich recht erinnere wurden 12000 Farbschattierungen verwendet. Die Kirche war nie der Öffentlichkeit geöffnet gewesen, sonder nur der Herrscherfamilie. Die normalen Bürger mussten vor dem Gebäude auf der Straße beten. Im Krieg wurde die Kirche als Lagerraum verwendet. Außerdem wurde beim Beschuss der Stadt eine Granate in das Dach der Kirche geschossen, welche dort stecken blieb. Die Position des Geschosses war genau an der Position an der das Jesusdeckenmosaik die Wunden der Kreuzigung hat. Die Tatsache dass die Granate nicht explodierte rettete die Existenz der Kirche. Die Kirche wurde übrigens als Denkmal für den 8 (und schließlich erfolgreichen) Anschlag auf Alexander II gebaut. Die Stelle an der Alexander II ermordet wurde befindet sich innerhalb der Kirche und wurde weitestgehend im Urzustand belassen. Dann ging es noch auf einen kleinen Markt in der Nähe auf dem Souvenirs angeboten wurden. Am Abend war dann eine Fahrt mit einer Limousine durch die Stadt angesagt. Es gab Champagner und gute Laune. Irgendwie war das schon nich schlecht. Leicht angetrunken (zum Glück nicht richtig, denn sonst kommt man hier in keinen Club rein) gings dann ins „Revolution“, bei uns um die Ecke. Der Club ist 4 Stöckig und es läuft Dance, Techno, House Zeug. War dann aber auch egal, zum Tanzen taugt das ja recht gut. Außerdem wurde an dem Tag natürlich noch in Clemens Geburtstag rein gefeiert, wozu die Limousine natürlich auch wie geschaffen war und auch der Club sehr gut passte. Irgendwann dann heim.


Am Samstag den 01.11 ging s nach einem kurzen Frühstück mit dem Bus auf Sight-Seeing-Tour. Wir besichtigten ein Kriegsschiff, eine Kirche (Basil Island) und die St.Peter und St.Paul Festung. Am Ende der Tour dann die St.Iisaac`s Kathedrale. Das Schiff ist eine Legende die schon 4 Kriege überstanden hat und jetzt zur Ausbildung für Kadetten dient. Wir hatten allerdings nur 10min zeit um das Ding anzuschauen, naja war aber trotzdem ok. Die St.Iisaac`s Kathedrale ist allerdings wieder sehr beeindruckend, da sie 40 Jahre bis zur Fertigstellung gebraucht hat. Der Erbauer, Auguste Ricard de Montferrand, dessen Lebenswerk die Kirche werden sollte starb kurz nach der Fertigstellung. Die Kathedrale ist für 10000 Menschen ausgelegt, was halt schon extrem groß is. Auch hier wieder schöne Mosaike und Malereien. Die freie Zeit wurde dann für etwas durch die Stadt laufen bzw. Lebensmittel kaufen genutzt und natürlich auch fürs Ausruhen. Das Abendprogramm bestand aus einem Opernbesuch. Es war das Stück „The Sevillian Barber“ und wurde von Opernstudenten aufgeführt. Für mich der zum ersten mal eine Oper anschaut war das erstaunlich gut. Abgesehen davon dass wir alle viel zu müde waren und im Ersten Akt bestimmt jeder mal eingeschlafen ist war es eine echt gute Vorstellung und vor allem die Musik war ziemlich gut. Ich glaub ich kann sagen dass ich mir sowas nochmal anschauen würde, dann allerdings in Englisch oder Deutsch, denn Russisch versteht man halt wirklich überhaupt nicht. Trotzdem hat man einigermaßen mitbekommen was in der Geschichte passiert ist (wenigstens ab dem 2. Akt ;) ) Nach der Oper fuhren wir mit dem Taxi nach Hause, was ich super fand, denn es war am weitesten von dem Touristenkram weg. Auch wenn der Fahrer wie die meisten unfreundlich und ein Englischkrüppel war. Da es die letzten paar Stunden von Clemens Geburtstag waren, kauften wir noch eine Torte, die hier auch nich besonders teuer sind und verspeisten diese zum Abendessen, bis jedem schlecht war, super :D

Am letzten Tag wurden wir dann von unserem schon bekannten Guide durch das Hermitage Museum geführt, was eine Menge an Kunstschätzen beinhaltet. Das Museum ist teilweise im Winterpalast unter gebracht, und so kann man auch die wundervollen Räume dort betrachten. Da wir nicht besonders viel Zeit hatten konnten wir nur die wichtigsten Dinge anschauen, wie z.B. Französische, Holländische, Flämische und Italienische Meister. Die Sammlung ist reich und man kann viel bestaunen. Wenn man dort allein hingeht sollte aber schon sehr viel Zeit eingeplant werden, denn der Komplex ist riesig. Nach dem Museum konnte dann noch Proviant für die Reise und ansonsten noch die letzten Rubel ausgegeben werden, was wir dann in unserem Lokalen Shop taten. Die Heimreise schien kein Ende zu nehmen und dauerte dann auch wieder 11 Stunden. Dank der neuen Speicherkarte und den vielen Liedern die jetzt da drauf passen ging es aber irgendwie. Ich hatte nur das Gefühl dass ich noch nie in so einem unbequemen Bus gesessen bin. 3 Uhr morgens dann daheim.